Mein imkerlicher Werdegang
Wie entwickelte sich die Imkerei
Im Jahr 1960 habe ich mit 3 Ablegern in Deutsch Normal Hochwabe begonnen.
Bereits 1965 wurde ich Mitglied der Sparte Imker 801 Wernigerode mit 10 Völkern.
1969 erwarb ich von einem Sklenarzüchter aus Biere einen seiner 3 Bienenwagen, besetzt mit 38 Bienenvölkern und voller Ausstattung.
Im Jahr 1971 erwarb ich einen Bienenwagen mit 32 eingebauten Schrankbeuten.
Von Anfang an war ich bestrebt die Königinnenzucht als Hauptbestandteil der Imkerei zu betrachten. Um erfolgreich zu sein, wurden fortan weitere 10-15 Völker für die Königinnenzucht gehalten und 30 Ableger gebildet, die je nach Bedarf in die Wandervölker integriert wurden um den Ertrag aus der Obstblüte und Raps zu sichern.
Mein Ziel war es immer „Keine Beute durfte leer sein“.
Verbandsarbeit
1970 wurde ich zum Schriftführer bestellt und ab 1975 bis 1979 als Wanderobmann zuständig. Im Aufgabengebiet lagen neben der Zuweisung der Trachtflächen auch die Vertragsabschlüsse mit den Produktionsgenossenschaften und Abrechnung der Bestäubungsgebühren mit den Imkern.
1982 wurde ich zum Vorsitzenden des Sparte Imker Wernigerode berufen.
1993 wurde die Sparte Imker in den heutigen Imkerverein Wernigerode e.V. überführt und seitdem bin ich Mitglied im Imkerverband Sachsen-Anhalt, sowie dem Deutschen Imkerbund e.V.
Züchterische Tätigkeit
Nachdem 1972 von der Forschungsstelle für Bienen in Hohen Neuendorf die Zuchtrichtlinien erarbeitet worden sind, war auch unsere Harzer Belegstelle „Molkenhaus“ davon betroffen. Mit der Einführung von Zuchtköniginnen der Linie „Singer“ wurde die Belegstelle Molkenhaus von der Forschungsstelle Hohen Neuendorf als Rassebelegstation unter dem Namen M-3-R betrieben. Die 4a-Völker wurden anfangs von der Forschungsstelle kostenlos zur Verfügung gestellt. Als Gegenleistung mussten für die Reinhaltung des 10 km Umkreises die Königinnen zum Umweiseln auf die Belegstellenlinie für die Imker bereitgestellt werden. Diese Aufgabe wurde neben Anderen auch von uns übernommen. So entstand eine gute Freundschaft gegenüber der Forschungsstelle und dem züchterischen Leiter Herrn Prof. Dr. Pritsch.
Er besuchte auch gern unsere Versammlungen und hielt Vorträge über die Züchtung der Honigbiene und insbesondere der Carnica.
Viele Jahre stellten wir auch die notwendigen Drohnenvölker für die Belegstelle Molkenhaus und sicherten den Transport zur Belegstelle.
Die ersten Körscheine wurden ab 1980 für die besten Königinnen nachweislich ausgestellt.
Nach 1990 wurde die Belegstelle anfangs noch weitergeführt, aber wegen dem Wegfall des 10 km Gürtels 1995 aufgegeben.
Neuausrichtung der Zucht
Mein Ziel war es, dass die Zucht trotz beruflicher Herausforderungen nicht komplett aufgegeben werden durfte. In den Jahren von 1993 bis 2005 wurden regelmässig für die Nachzucht von Königinnen für die Standbegattung Sklenar-Königinnen vom Urzuchtbetrieb Schleining aus Österreich zugekauft. Im Jahr 2007 habe ich zusammen mit meinem Züchterfreund Frenzel aus Osterwieck zusammengetan und je 10 Reinzucht- Königinnen der Linie 47/H/47 sowie der Linie 47/9/26 für den Aufbau einer eigenen Zucht erworben und erfolgreich eingeweiselt. Im Jahr 2008 standen je 8 Königinnen auf den Leistungsprüfständen zur Beurteilung der Eigenschaften. Schon im 1. Leistungsjahr wurden sowohl Drohnen als auch Bienen für die Merkmalsbeurteilung entnommen.
Ende 2008 wurden die Zuchtwerte erstmals in das BeeBreed eingegeben.
Im April 2009 wurden zwei der besten Völker zur Körung angemeldet.
Die ersten eigenen Königinnen wurden im Jahr 2009 auf der Insel Juist begattet.
Seitdem ist die Zucht durchgängig in Beebreed bis heute nachweisbar.
Link zu: BeeBreed
Züchterische Aktivitäten in Verbänden
Seit 2007 bin ich Mitglied im IBSZ e.V. dem Internationaler Bund der Sklenar-Bienenzüchter
Auch im Imkerverband Sachsen-Anhalt war ich von 2012 bis 2020 als Zuchtobmann tätig und habe mich immer aktiv für die Belange der Zuchtarbeit eingesetzt. So wurden jährliche Zuchttage organisiert, Vorträge geplant und die Zuchtergebnisse ausgewertet. Eine der Aufgaben war die Ermittlung der „Besten Züchter“ und deren Preisverleihung.
Im Sklenarbund leite ich seit 2013 die „Sklenargruppe Nord“.
Jährlich wird im Februar eine Arbeitstagung organisiert, wo die Zuchtergebnisse der Leistungsprüfung ausgewertet werden. Ziel ist es, die für die Sklenar Belegstellen notwendigen 4a-Zuchtmütter auszuwählen, die für die Bereitstellung der Königinnen zur Bildung der Drohnenvölker benötigt werden.
Link zum: Sklenarbund